"Schlaues" Linksabbiegen?!

Freising (be, 20.01.11) - Der Verkehr kommt von der Hochtrasse auf beiden Spuren daher, die Autofahrer aus der Landshuter Straße reihen sich ebenfalls in die beiden Spuren ein. Linksabbieger zur Alois-Steinecker-Straße sollten sich dann natürlich auf der linken Fahrspur einreihen und warten, bis die Ampel auf Grün schaltet, ehe sie weiterfahren und dann nach links abbiegen. Die rechte Spur ist normalerweise den Geradeausfahrenden vorbehalten. Das blaue Verkehrsschild zeigt dies auch an: geradeaus und höchstens rechts abbiegen in die Lankesbergstraße.

Was machen aber viele Autofahrer, vor allem am Morgen zwischen 7 und 8 Uhr und zu anderen Stoßzeiten?

Sie fahren auf der rechten Spur nach vorne, an den links Wartenden vorbei (weil ja für die Linksabbieger zunächst rot ist) und fahren ganz vorne nach der Ampel in die beiden Linksabbiegespuren rein, um dann auf dem Zwischenstück ganz vorne zu stehen. Manche scheren sogar von links nach rechts aus, fahren rechts nach vorne und biegen dann wieder links rein ...!

"Dumm" sind scheinbar diejenigen, die sich links brav angestellt haben und warten, bis die Ampel auf Grün schaltet. Allerdings sehen sie laufend zu, wie sie rechts "überholt" werden und die "Überholer" sich ganz vorne anstellen!

Natürlich ist hier sehr viel Verkehr, und natürlich dauert es etwas, bis es weitergeht. Doch ist es in Ordnung, wenn der Verkehr so abläuft wie geschildert? - Ich denke, nein!

Auf Nachfrage beim Amt für Sicherheit und Ordnung in der Stadt Freising kamen Anmerkungen von Herrn Dietl und der Polizei Freising:

Problem (laut Polizei) ist tatsächlich die Markierung am Boden. Die Linierung ist gestrichelt und darf also überfahren werden - auch wenn das Schild rechts Geradeausfahren anzeigt!

Fakt ist aber auch: Die Verkehrsteilnehmer, die an den wartenden Linksabbiegern vorbeifahren, die in die Alois-Steinecker-Straße einfahren wollen, und sich vor diesen auf die Linksabbiegespur einordnen, begehen einen Verstoß gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung. Dabei ist es laut Poizei sogar unerheblich, ob die Markierung durchgezogen oder unterbrochen ist. In diesem Fall wurde die Markierung unterbrochen, um den vom Lankesberg kommenden Verkehrsteilnehmer ebenfalls die Möglichkeit zu geben, in die Alois-Steinecker-Straße abzubiegen. Aus Sicht der Unteren Straßenverkehrsbehörde, die für die Anordnungen u.a. von Markierungen, Verkehrslenkungen, Baustelleneinrichtungen bzw. den ruhenden Verkehr zuständig ist, ergibt sich in Bezug auf die Markierung allerdings kein Handlungsbedarf. Es erging daher die Bitte an die Polizei, die für den fließenden Verkehr zuständig ist, im genannten Bereich die Einhaltung der Verkehrsregeln, insbesondere die Einhaltung der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, zu kontrollieren.

Die Polizei wiederum kennt das Problem natürlich, sieht sich aber verständlicherweise nicht in der Lage, dies täglich zu kontrollieren. Beobachtungen hätten vielmehr sogar einen "positiven Nebeneffekt" bemerkt: Die "Falschfahrer" würden nämlich das hohe Verkehrsaufkommen zwischen Korbinian-Apotheke und Kammermeier-Kreuzung entlasten, zumal sich ja auch noch die Autofahrer aus der Landshuter Straße "anstellen" müssen ...

Befriedigend ist dieses Resultat natürlich nicht. Und wer zu "Stoßzeiten" aus Lerchenfeld kommend über die Hochtrasse unterwegs ist, kann dies bestätigen. Vielmehr ist es ein weiteres Beispiel für die angespannte Verkehrssituation in Freising.