UFP-Messungen kurzfristig umsetzen

Durch die Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Krise starten und landen am FlughafenMünchen derzeit lediglich rund 400 Flugzeuge pro Woche –circa fünf Prozent des regulären Flugaufkommens. Das bedeutet auch einen geringeren Schadstoffausstoß - unter anderem von Ultrafeinstaub. Der Landtagsabgeordnete Benno Zierer (Freie Wähler) unterstützt die Bemühungen des Bürgervereins Freising, in dieser außergewöhnlichen Situation Messungen der UFP-Belastung durchzuführen. „Dadurch, dass der Flugverkehr fast vollständig zum Erliegen gekommen ist, ergibt sich die unerwartete Gelegenheit, zu Messwerten zu kommen, die quasi Nullwerte darstellen“, erklärt Zierer. Das lasse einen guten Vergleich mit UFP-Konzentrationen bei wieder ansteigendem Flugverkehr zu. Mit einem Antrag an den Kreistag, der in der konstituierenden Sitzung behandelt und angenommen wurde, hat Zierer erreicht, dass sich auch der Landkreis in Zusammenarbeit mit der Stadt Freising und der Schutzgemeinschaft der Sache annimmt und prüft, ob es eine Möglichkeit gibt, kurzfristig Messungen durchzuführen – zum Beispiel mit geliehenen Geräten. Der Freisinger Landtagsabgeordnete hat sich auch bei Umweltminister Thorsten Glauber dafür eingesetzt, die geplante Errichtung der beiden amtlichen Messstationen auf Freisinger Stadtgebiet und in Hallbergmoos zu beschleunigen. Diese ist im Laufe des Jahres vorgesehen, Wissenschaftler der Universität Bayreuth arbeiten bereits an dem Messprojekt. „Um die Messstellen einzurichten, braucht es eine gewisse Vorbereitungszeit“, erläutert Zierer. „Deshalb entstand die Idee, nach Alternativen zu suchen, um möglichst schnell zu Ergebnissen zu kommen, bevor wieder mehr geflogen wird“. Der Freisinger Landtagsabgeordnete und Stadtrat setzt sich seit Jahren für Ultrafeinstaub-Messungen im Umfeld des Flughafens München ein. Verschiedene Studien belegen, dass derLuftverkehr eine bedeutsame Quelle von Ultrafeinstaub und die Belastung im Umfeld von Flughäfen besonders hoch ist. Insgesamt müsse die Datenbasis zum Thema Ultrafeinstaub verbessert werden, um die gesundheitlichen Auswirkungen der mikroskopisch feinen Teilchen gründlich erforschen zu können. Die Freien Wähler hatten das Thema im Jahr 2017 mit einer Expertenanhörung erstmals auf die Agenda im Landtag gesetzt. In der vergangenen Legislaturperiode waren alle Vorstöße gescheitert, eine bayerische Monitoring-Strategie für Ultrafeinstaub zu etablieren. Das änderte sich mit der Regierungsbeteiligung der Freien Wähler nach der Landtagswahl 2018. Das FW-geführte Umweltministerium stellte Mittel für die Beschaffung der komplexen Messgeräte im Haushalt bereit und griff die Anregungen aus der Expertenanhörung auf, Messstellen in Augsburg und Regensburg einzurichten. Im Februar kündigte Umweltminister Glauber an, dass es auch zwei Messstationen in der Umgebung des Flughafens geben soll, um die Belastung für die Menschen im Umland kontinuierlich zu überwachen. Damit haben Benno Zierer und die Freien Wähler eines ihrer zentralen Anliegen umgesetzt.