Soll Freising noch länger auf die Westtangente warten
Freising (be, 11.6.13) - Wir von den Freien Wählern haben uns augenblicklich eigentlich Zurückhaltung auferlegt, wenn es um einen Kommentar zum Bürgerbegehren gegen die Westtangente geht. Doch die jüngsten Probleme beim Hochwasser am Montag in Freising und bei der Diskussion über die brennenden Schulprobleme in Freising am Dienstag im Kulturausschuss verlangen direkt eine Wortmeldung.
Wie ein Hilferuf musste es klingen, als letzte Woche am Montag früh (3.6.13) in der Zeitung zu lesen war, dass der Freisinger Polizeichef, Hr. Hemmer, empfiehlt, Freising aus dem Norden kommend weiträumig zu umfahren. Fragt sich nur, auf welchem Weg ...?? In der Stadt selbst ging wegen überschwemmter Straßen nichts mehr, die Mainburger Straße war nicht nur frühmorgens dicht, sondern auch mittags – wie eigentlich jeden Tag. Auch außerhalb war alles dicht, Palzing konnte nicht durchfahren werden usw. Das Freisinger Moos hat uns in den vergangenen Tagen keine Frischluft, sondern sehr viel Wasser gebracht.
Natürlich war dies eine Extremsituation, aber auch an vielen anderen Tagen würde sich mancher freuen, schneller auf die B11 oder die Autobahn in Richtung München zu kommen.
In der Diskussion zum von mir beantragten „Freisinger Schulkonzept“ wurde dann im vergangenen Kulturausschuss (4.6.13) auch noch festgestellt, dass es so einfach ja gar nicht ist, schnell einmal Kinder vom Seilerbrückl nach Vötting in die Schule zu bekommen angesichts verstopfter Kreuzungen am Bahnhof und beim Karlwirt - oder möglicherweise Realschüler aus dem Norden Freisings in die neue Realschule im Süden Lerchenfelds. Mit einer Westtangente würde man Fahrzeiten verkürzen und Stress vermeiden
Letztes Beispiel: Wieder ein Extrem, als am Samstag Nachmittag (8.6.13) endlich die Anbindung bei den Schlüterhallen geteert werden konnte: Sämtliche Straße in Lerchenfeld waren in Richtung Isarbrücke "dicht"! Wie übrigens auch am Donnerstag Nachmittag, als nirgendwo geteert wurde …. Es kann eigentlich jeder Nachmittag genommen werden…
Nicht wenige warten nun 40 Jahre auf Verkehrserleichterungen im Umkreis von Freising bzw. sie wollen Freisings Innenstadt ganz einfach nur meiden, wenn sie eigentlich nur in Randgebiete Freisings oder zum Flughafen oder nach München wollen. Und man sollte in der Diskussion über die Westtangente vielleicht nicht immer nur an den Naturschutz denken, sondern vielleicht auch mal an Erleichterungen für die Menschen! Und vor allem: die jetzt kritisierten hohen Kosten wären deutlich geringer ausgefallen, wenn nicht seit sehr langer Zeit von bestimmten Seiten torpediert, verhindert oder geklagt würde!
Ich appelliere somit an alle, denen das Bürgerbegehren zum jetzigen Zeitpunkt aufstößt, insbesondere auch an die Verwaltung, die in den Planungen gestoppt wurde und an den Stadtrat, der ja eigentlich mehrheitlich was anderes beschlossen hat, als die Tangente nicht zu bauen, alles Mögliche zu tun und zu prüfen, dass es schleunigst weitergeht. Es kann nicht sein, dass nun möglicherweise nochmals Monate gewartet werden muss, bis die nötige Stimmenzahl beisammen ist und evtl. ein Bürgerentscheid durchgeführt werden kann! Einzig und allein werden dadurch die Kosten nur noch mehr gesteigert.